Auch Pflanzen brauchen Nahrung
Pflanzen brauchen, um zu wachsen, neben Sonnenlicht, Kohlendioxid und Wasser auch Nährstoffe. Diese nehmen sie in mineralischer Form mit dem Wasser aus dem Boden auf. Auf naturbelassenen Flächen wachsen neue Pflanzen auf und alte sterben ab.
Bakterien zersetzen die abgestorbenen Pflanzen über viele Zwischenstufen bis hin zu ihren elementaren und mineralischen Bestandteilen wie beispielsweise Kohlendioxid, Wasser, Stickstoff- sowie Phosphorverbindungen und weitere. Diesen Abbauprozess bezeichnet man als Mineralisierung. Die durch die Mikroorganismen freigesetzten Stoffe dienen den neu aufwachsenden Pflanzen als Nahrung. Auf naturbelassenen Flächen besteht also ein Kreislauf von Absterben, Stoffab- und Stoffumbau und Aufwuchs.
Auf Ackerflächen ist das anders:
Mit dem Erntegut werden die aus dem Boden stammenden Nährstoffe von der Fläche entfernt. Ähnlich wie bei einem Bankkonto, von dem immer wieder Geld abgehoben wird, aber kein neues dazukommt, würde so die Menge an Nährstoffen abnehmen, der Ertrag sinken und der Boden ausgelaugt werden. Damit dies nicht geschieht, wird gedüngt. Düngung kann organisch durch Tierausscheidungen wie Mist oder Gülle, durch Gründüngung in Form von Pflanzenrückständen und mineralisch erfolgen. Im stickstoffhaltigen Mineraldünger liegt der Stickstoff bereits in der Form vor, in der die Pflanzen ihn aufnehmen. Er muss also nicht erst aus der organischen Substanz freigesetzt werden und ist deshalb für die Pflanze schneller verfügbar. Die Möglichkeit der Versorgung der Kulturpflanzen mit diesem rasch wirksamen Dünger ermöglicht eine bedarfsgerechte Stickstoffversorgung der Pflanzen während der verschiedenen Wachstumsphasen. Problematisch ist Düngung dann, wenn Einsatzmenge und -zeitpunkt nicht auf den Nährstoffbedarf der Pflanze abgestimmt sind – das gilt nicht nur für mineralische, sondern vor allem auch für die organische Düngung. Eine ausschließlich mineralische Düngung der Pflanzen ist nicht sinnvoll und wird auch nicht praktiziert. Eine rein organische Düngung wiederum kann zu einer Unterversorgung der Pflanzen mit Nährstoffen führen und Ertragseinbußen nach sich ziehen.