Merkmal ist nicht gleich Merkmal
Manche Merkmalsausprägungen von Lebewesen sind klar abgrenzbar und erkennbar, wie beispielsweise die Blattform oder die Blütenfarbe. Solche Eigenschaften, die nur von einem oder sehr wenigen Genen gesteuert und kaum von der Umwelt beeinflusst werden, bezeichnet man als qualitative Merkmale. Mendel betrachtete bei seinen Untersuchungen solche qualitativen Merkmale. Deshalb war es ihm möglich Gesetzmäßigkeiten zu beobachten und die Mendel’schen Regeln aufzustellen (Frag die Pflaume).
Andere Eigenschaften sind dagegen nicht klar abgrenzbar wie Pflanzengröße oder Biomasse. Hierbei handelt es sich um messbare Eigenschaften. Sie werden i.d.R. durch mehrere Gene bestimmt und können darüber hinaus mehr oder weniger stark von der Umwelt beeinflusst werden. In der Pflanzenzüchtung ist es daher schwierig für solche Merkmale die richtigen Eltern auszusuchen und klare Voraussagen über die Merkmalszusammensetzung der Kinder zu treffen oder nach der Kreuzung bereits frühzeitig die vielversprechendsten Nachkommen auszuwählen. Neue Erkenntnisse und Methoden können bei der Selektion „der Besten“ helfen und das Züchtungsverfahren abkürzen.