Warum ist ein Wirtschaftswandel notwendig?

Die Gründe dafür sind der Anstieg der Weltbevölkerung bei gleichzeitiger Abnahme der landwirtschaftlichen Nutzfläche, der Klimawandel und ein Rückgang der Artenvielfalt.

  • Anstieg der Weltbevölkerung

Die Weltbevölkerung wird von heute rund 7,7 Milliarden Menschen auf 9,7 Milliarden im Jahr 2050 und 10,9 Milliarden in 2100 wachsen.

  • Abnahme der landwirtschaftlichen Nutzfläche

Gleichzeitig nimmt die weltweit zur Verfügung stehende landwirtschaftliche Nutzfläche durch negative Bodenveränderung (Bodendegradierung) ab. Jährlich gehen 5-8 Mio. ha kultiviertes Land alleine durch Versalzungs- und Erosionsprozesse verloren. Ein weiterer Nutzflächenverlust entsteht durch die Ausdehnung der Siedlungsfläche (Urbanisierung). Es wird geschätzt, dass bis zum Jahr 2030 auf diese Weise weitere 30 Millionen ha Fläche verlorengehen.

  • Klimawandel

Durch die Nutzung fossiler Brennstoffe in der Industrie, in Privathaushalten, für Treibstoffe, sowie Waldrodungen und Landwirtschaft steigen die Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (Distickstoffoxid N2O) in der Atmosphäre an. Der Anstieg dieser Treibhausgase in der Atmosphäre führt zu einer globalen Erwärmung. Diese werden u.a. den Flächenverlust weiter verschärfen und Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Erträge haben.

  • Rückgang der Artenvielfalt


Die genannten Aspekte führen dazu, dass es ein „weiter so wie bisher“ nicht geben kann, wenn wir unsere Lebensgrundlage erhalten wollen. Stattdessen sind neue Strategien, neue Ideen, Innovationen und ein übergreifendes Verständnis von biologischen Prozessen notwendig, um Lösungen zu finden. Hier kommt die Bioökonomie ins Spiel und ein Strategiekonzept, das einerseits neue Wege in Forschung, Wissenschaft und Technik ermöglicht und die dafür notwendigen finanziellen Förderungen bietet und andererseits aber auch die für eine Umsetzung in die Praxis notwendigen Rahmenbedingungen schafft. Damit dies gelingt, braucht es einen gesellschaftlichen Konsens über die Notwendigkeit eins Produktions-/Wirtschaftswandels und gleichfalls natürlich auch die mehrheitliche Unterstützung und Zustimmung zu neuen Wegen. Deshalb sieht die „Nationale Bioökonomiestrategie“ vor: „die Gesellschaft in den Prozess einzubinden durch die Einrichtung eines breit aufgestellten Beratungsgremiums, durch den Dialog mit interessierten Gruppen der Gesellschaft, durch die Stärkung der Gesellschaftswissenschaften in der Bioökonomie-Forschung und durch den Ausbau europäischer und internationaler Zusammenarbeit.“